Die Geschichte der Thai Massage

In diesem Artikel erklären wir dir die Entstehungsgeschichte der traditionellen Thai Massage, wodurch sie sich auszeichnet und welche Vorteile sie für deinen Körper und Geist hat.

Übersicht des Inhalts

1. Ursprung & Herkunft

Die traditionelle Thai-Massage, die in Thailand unter der thailändischen Bezeichnung Nuat Phaen Boran bekannt ist und übersetzt „Massage nach uraltem Muster“ bedeutet, ist mit einem System aus verschiedenen Massage-Techniken gleichzusetzen. Die verschiedenen bei einer traditionellen Thaimassage zur Anwendung kommenden Massage-Techniken haben ihren Ursprung aus Indien, China und anderen Teilen Südostasiens und werden seit etwa 2.500 Jahren gelehrt und ausgeübt. In der westlichen Welt wird die Thai-Massage auch häufig als Thai-Yoga-Massage bezeichnet, da verschiedene aus dem Yoga stammende Streckpositionen und Dehnbewegungen in die Massage mit einfließen.

Bis heute wird der eigentliche Ursprung der Thai-Massage dem nordindischen Arzt Jīvaka-Komārabhacca (Jivakar Kumar Bhaccha) zugesprochen. Jīvaka-Komārabhacca gilt in Thailand als „Vater der Medizin“ und wird sowohl von Lehrenden als auch von Praktizierenden verehrt. Überlieferungen sagen aus, dass Jīvaka-Komārabhacca im 5. Jahrhundert v. Chr. in Indien gelebt und in Kontakt zu Buddha gestanden hat. Er soll weiterhin Buddha selbst und die Mönchsgemeinde Buddhas ärztlich betreut haben.

Es wird davon ausgegangen, dass die Verbreitung der Thai-Massage in Südostasien durch Mönche, welche von Indien nach Myanmar übersiedelten, stattgefunden hat. Noch heute besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Thai-Massage und dem Buddhismus. Wohingegen die Massagekunst in Indien fast ausschließlich als indische Yogamassage und ayurvedische Massage bekannt ist und praktiziert wird. Weiterhin wird vermutet, dass in Siam bereits vor Einführung der aus Indien stammenden Massagelehre Massagetechniken existierten, die sich miteinander vermischten. Auch ist es denkbar, dass Praktiken der traditionellen chinesischen Medizin aufgrund der Handelsbeziehungen zu China Einfluss auf die heutige Thai-Massage-Kunst genommen haben.

Die traditionelle thailändische Heilkunde, zu welcher die Thai-Massage zählt, wird heutzutage im Tempel Wat Pho im Zentrum der historischen Altstadt von Bangkok gelehrt. Der Tempel beherbergt seit 1962 unter anderem eine weltweit bekannte Schule für Massage und traditionelle thailändische Medizin.

Wat Pho Bangkok Thailand
Tempelanlage Wat Pho, Bangkok, Thailand

2. Wirkung auf Körper & Geist

Die traditionelle Thai-Massage setzt sich aus verschiedenen Streckpositionen, Dehnbewegungen, Techniken der Gelenkmobilisation und Druckpunktmassagen zusammen. Im Zentrum stehen hierbei die zehn Energielinien (nadis) des Körpers. Die Techniken der Thai-Massage finden für verschiedene Zwecke Anwendung, um Blockaden und Verspannungen zu lösen, den Energiefluss im Körper zu steigern und Erkrankungen vorzubeugen. Des Weiteren wird durch die Dehnpositionen und Druckpunktmassagen der Körper angeregt tiefer ein- und auszuatmen. Hierdurch kommt es zu einer erhöhten Sauerstoffzufuhr im Körper, was wiederum die Entspannung und Regeneration fördert.

Nach traditioneller asiatischer Lehre bewirkt der Druck auf bestimmte Marmapunkte (Energiepunkte) und Energielinien eine Linderung folgender Leiden:

  • Rückenschmerzen
  • Knieschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Ohrensausen (Tinnitus)
  • Schlafstörungen
  • Durchblutungsstörungen
  • Übelkeit
  • Verstopfungen
  • Durchfall
  • Husten

Aus heutiger wissenschaftlicher Sicht werden der traditionellen Thai-Massage folgende Wirkungen zugeschrieben:

  • Entspannung der Muskulatur
  • Positive Auswirkung auf die Körperhaltung
  • Steigerung der Flexibilität durch Dehnungen, Streckungen, Beugungen und Drehungen
  • Anregung der Blutzirkulation durch Druckpunktmassagen
  • Förderung der Durchblutung und des Lymphflusses
  • Anregung des Stoffwechsels
  • Reduzierung von Stress durch Tiefenentspannung
  • Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens und der inneren Ruhe

Neben den positiven Auswirkungen auf rein körperliche Leiden wird durch die Thai-Massage auch der seelische und geistige Zustand positiv beeinflusst. Durch den Zustand der Tiefenentspannung kommt der menschliche Geist zur Ruhe und Stress wird abgebaut. Dieser Entspannungszustand wird zudem durch die tiefe Atmung während der Massage verstärkt, wodurch der Cortisolspiegel gesenkt wird.

Dehnposition Thai-Massage
Dehnposition während einer Thai-Massage

3. Die Energielinien des Körpers

Während das ayurvedische System 72.000 Energielinien (nadis) beinhaltet, werden bei der klassischen Thai-Massage lediglich zehn dieser Energielinien durch sanfte Dehnungen und rhythmischen Druckmassagen mit Handballen, Daumen, Knien, Ellenbogen und Füßen bearbeitet. Diese Energielinien entstammen ursprünglich dem Yoga und sollen den Körper mit Lebensenergie (Prana) versorgen.

Nach traditioneller Lehre durchziehen die Energielinien den gesamten Körper, nehmen Einfluss auf das Wohlbefinden des menschlichen Körpers und versorgen den Körper mit ausreichend Energie. Durch die gezielte Stimulation der Marmapunkte, die sich auf diesen Energielinien befinden, wird also der Energiefluss in bestimmten Körperbereichen und Organen im Zuge einer Thai-Massage gesteigert.

4. Unterschiede zur westlichen Massage

Im Gegensatz zur westlichen Massage, bei welcher vorrangig Muskelverspannungen durch Kneten gelöst werden, konzentriert sich die traditionelle Thai-Massage auf die Bearbeitung von Energiepunkten und Energielinien sowie die Ausführung von diversen Streck- und Dehnungspositionen. Durch diese Kombination wird der gesamte Körper einschließlich der inneren Organe sowohl physisch als auch psychisch stimuliert.

Gerade bei unerfahrenen Personen, die nicht regelmäßig eine Thai-Massage aufsuchen und ggf. eine eingeschränkte Mobilität besitzen, sind die ersten Thai-Massage Sitzungen mitunter anstrengend bis leicht schmerzhaft. Dies beruht darauf, dass der Körper einer Vielzahl ungewohnter Streckungen und Dehnungen, die ihren Ursprung im Yoga haben, ausgesetzt wird. Doch unmittelbar nach der Behandlung werden Sie ein unvergleichliches Körpergefühl verspüren.

Ein weiterer Unterschied zur westlichen Massage ist, dass eine Thai-Massage einer Art Zeremonie gleicht und der/die Masseur/in sich in den Körper des Kunden hineinversetzt und Schmerzpunkte aufspürt. Durch beruhigende, traditionelle thailändische Musik wird das Massageerlebnis abgerundet.

5. Wiederentdeckung der Thai-Massage

Durch den Fortschritt der westlichen Medizin und alternativer Heilmethoden drohte die Thai-Massage in den 1980er Jahren auszusterben. Auch das immer noch andauernde Vorurteil, dass Thai-Massagen mit Prostitution in Verbindung stehen, machte das Überleben dieser jahrhundertalten Heilform nicht einfacher. Doch Anfang der 1990er Jahre wuchs das weltweite Interesse an traditionellen Heilmethoden und die Thai-Massage erlebte ein regelrechtes Comeback.

In Thailand wird die Thai-Massage nach wie vor sowohl im familiären Umfeld als auch von örtlichen Meistern praktiziert und besitzt einen hohen Stellenwert. Auch in thailändischen Krankenhäusern findet sie Anwendung zur Regeneration von Unfällen und Erkrankungen.

Auch in der westlichen Welt wird die Thai-Massage seit den der 1990er Jahren gelehrt und hat sich zunehmend dort etabliert. Meist werden in Deutschland und Europa Thai-Massagen in Yogazentren, lokalen privaten Massagepraxen, Spas und Wellnesshotels angeboten und ausgeübt.

Sie haben Interesse an einer traditionellen Thai-Massage auf höchstem Niveau? Dann schauen Sie doch einmal bei der Sri Trang Thaimassage in Düsseldorf Pempelfort vorbei. Bei uns finden Sie eine große Auswahl an traditionellen thailändischen Massagen. All unsere Mitarbeiterinnen wurden in der Massageschule Wat Pho in Bangkok ausgebildet und beraten Sie gerne individuell. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

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